Ursprung des Klosters
Einer Legende zufolge forderte eine himmlische Stimme einen Klosterbruder aus dem Magdeburgischen bei der Feldarbeit auf, selbst zum Gründer eines Frauenklosters zu werden. 1228 soll das gewesen sein und der zuständige Magdeburger Erzbischof gestattete ihm, zusammen mit vier Nonnen aus dem benachbarten Zisterzienserinnen-Kloster Wolmirstedt, westlich der Elbe einen passenden Ort zu finden.
Schutzpatron der Neugründung wurde der Hl. Mauritius. Es brauchte allerdings noch diverse Umzüge als Schutz vor neuerlichen Plünderungen, bis das ehemalige Dorf Zellensen, heute Medingen genannt, zur endgültigen Bleibe wurde.
Die meisten Ordensfrauen kamen aus der nahegelegenen Hansestadt. Sie waren Töchter wohlhabender Patrizierfamilien. Zahlreiche Schenkungen begleiteten ihren Eintritt in den Konvent. Schon früh erwarb das Kloster Rechte an der Lüneburger Saline.
1494 wurde Medingen zur Abtei und die Priorin Margarete Puffen zur ersten Äbtissin gewählt. Sie gab den prächtigen Krummstab in Auftrag, der auch heute noch von der amtierenden evangelischen Äbtissin bei besonderen Anlässen getragen wird.
Die Reformation führte nicht zur Auflösung des Klosters. 1554 wurde es nach zähem Ringen schließlich ein evangelisches Damenstift.
Bei einem verheerenden Brand im Januar 1781 wurden die meisten Gebäude des Klosters zerstört. Nachdem man die Ruinen beseitigt hatte, begann der Neubau der Anlage im zeitgemäßen frühklassizistischen Stil. 1788, am Tag des traditionellen Dank- und Weihfestes (24.8.) wurde das neue Damenstift geweiht.